Glossary entry (derived from question below)
German term or phrase:
Komma vor "um"?
German answer:
Komma ist korrekt (erweiterter Inf. mit "zu")
German term
Komma vor "um" ?
HOCHHEBEN, UM DEN SITZ AUF DEM UNTERGESTELL ZU BEWEGEN UND ZU SCHWENKEN
4 +19 | Komma ist korrekt | Gert Sass (M.A.) |
3 +1 | Yes, I think so | Lirka |
May 17, 2010 07:25: writeaway changed "Language pair" from "German to English" to "German"
May 17, 2010 08:21: Steffen Walter changed "Field (specific)" from "Other" to "Linguistics"
May 23, 2010 15:36: Gert Sass (M.A.) Created KOG entry
Non-PRO (1): Anja C.
When entering new questions, KudoZ askers are given an opportunity* to classify the difficulty of their questions as 'easy' or 'pro'. If you feel a question marked 'easy' should actually be marked 'pro', and if you have earned more than 20 KudoZ points, you can click the "Vote PRO" button to recommend that change.
How to tell the difference between "easy" and "pro" questions:
An easy question is one that any bilingual person would be able to answer correctly. (Or in the case of monolingual questions, an easy question is one that any native speaker of the language would be able to answer correctly.)
A pro question is anything else... in other words, any question that requires knowledge or skills that are specialized (even slightly).
Another way to think of the difficulty levels is this: an easy question is one that deals with everyday conversation. A pro question is anything else.
When deciding between easy and pro, err on the side of pro. Most questions will be pro.
* Note: non-member askers are not given the option of entering 'pro' questions; the only way for their questions to be classified as 'pro' is for a ProZ.com member or members to re-classify it.
Responses
Komma ist korrekt
Die Neuregelung der Rechtschreibung
Zeichensetzung
Die heute gültigen Interpunktionsregeln des Deutschen, insbesondere die Kommaregeln, haben den Ruf, äußerst kompliziert zu sein. Vieles von diesem schlechten Ruf hat allerdings nicht in erster Linie damit zu tun, dass die Zeichensetzungsregeln völlig willkürlich wären. Der Grund liegt vielmehr zu einem guten Teil darin, dass es schwierig ist, diese Regeln verständlich zu formulieren und angemessen zu präsentieren. Bei der Arbeit an der Neuregelung hat man daher Wert darauf gelegt, das Regelwerk der Zeichensetzung durchsichtiger und verständlicher zu formulieren.
Darüber hinaus bringt die Neuregelung auch einige sachliche Änderungen bei der Kommasetzung. Sie betreffen die folgenden Regelbereiche:
* das Komma bei „und”
* das Komma bei Infinitiv- und Partizipgruppen
* die Kombination von Komma und Anführungszeichen.
In diesen Bereichen zielt die Neuregelung darauf ab, die bisherigen Regeln zu vereinfachen und vor allem auch – wo sinnvoll – dem Schreibenden etwas mehr Freiheit zu gewähren. Insgesamt greift jedoch die Neuregelung in die alte Ordnung nur sehr behutsam ein.
Das Komma bei „und”
Entgegen der schon bisher sehr weit reichenden Grundregel, dass vor und, oder und verwandten Konjunktionen kein Komma zu setzen ist, war zwischen Hauptsätzen, die durch diese Konjunktionen verbunden werden, bislang ein Komma grundsätzlich vorgeschrieben: Hanna liest ein Buch, und Robert löst ein Kreuzworträtsel. Da diese Regel aber offensichtlich dem Sprachgefühl und dem Sprachgebrauch vieler, auch erfahrener Schreiber widerspricht, ist davon schon in der Vergangenheit häufiger abgewichen worden.
Die Neuregelung will den Schreibenden an dieser Stelle entgegenkommen und das Komma zwar nicht abschaffen, aber doch weitgehend freigeben. Genauer: Grundsätzlich wird vor und, oder und verwandten Konjunktionen kein Komma gesetzt. Der Schreiber kann aber – in Übereinstimmung mit den bisherigen Regeln, die also nicht einfach plötzlich falsch sind – gleichwohl ein Komma setzen, etwa um die Gliederung des Satzes deutlich zu machen oder um Fehllesungen vorzubeugen. Das folgende Beispiel steht für den auch ohne Komma problemlos lesbaren Normalfall: Hanna liest ein Buch und Robert löst ein Kreuzworträtsel. Hingegen dürfte es im folgenden Satz sinnvoll sein, seine Gliederung in zwei Teilsätze mit einem Komma zu kennzeichnen: Wir warten auf euch, oder die Kinder gehen schon voraus. (Schwerer lesbar: Wir warten auf euch oder die Kinder gehen schon voraus.)
Nichts ändert sich am Grundsatz, dass das Komma am Ende eines Nebensatzes oder eines Nachtrags auch vor „und” nicht fehlen darf: Er sagte, dass er morgen komme, und verabschiedete sich. Mein Onkel, ein großer Tierfreund, und seine Katzen leben in einer alten Mühle.
Das Komma bei Infinitiv- und Partizipgruppen
Die früher geltenden Kommaregeln in diesem Bereich waren in der Tat äußerst kompliziert und teilweise auch willkürlich, wie sich leicht zeigen lässt. Eine an sich einfache Regel besagte: Ein erweiterter Infinitiv wird durch ein Komma abgetrennt, ein einfacher nicht. Also mit Komma: Sie hatte geplant, ins Kino zu gehen. Ohne Komma: Sie hatte geplant zu gehen. Die Regel für den erweiterten Infinitiv galt aber nicht, wenn dieser als Subjekt am Anfang eines zusammengesetzten Satzes steht: Diesen Film gesehen zu haben hat noch niemandem geschadet. Hingegen musste ein Komma stehen, wenn die Infinitivgruppe gegenüber dem übergeordneten Verb die Rolle des Objekts spielt: Diesen Film gesehen zu haben, hat noch niemand bereut. Ein Komma wurde auch gesetzt, wenn ein Infinitiv (sogar ein einfacher!) als Subjekt dem übergeordneten Prädikat folgt: Ihre Absicht war, fernzusehen. Zusammengefasst: Wer hier das Komma korrekt setzen wollte, musste – in richtiger Abfolge – ganz unterschiedliche grammatische Kategorien sicher beherrschen.
Nach der Neuregelung grenzt man Infinitivgruppen immer ab, wenn sie mit um, ohne, statt, anstatt, außer oder als eingeleitet sind: Sie öffnet das Fenster, um zu lüften. Sie bot mir, ohne einen Augenblick zu zögern, ihre Hilfe an. Außerdem muss ein Komma gesetzt werden, wenn die Infinitivgruppe von einem Substantiv, einem Wort mit Platzhalterfunktion oder einem Verweiswort abhängt: Er wurde beim Versuch, den Tresor zu knacken, überrascht. Es macht mir Spaß, dir zu helfen. Sie hatte nicht damit gerechnet, den Job zu bekommen. Nur bei einem bloßen Infinitiv können in diesen Fällen die Kommas weggelassen werden, wenn keine Missverständnisse entstehen: Seine Lust(,) zu fliegen(,) hielt sich in Grenzen. Falls Missverständnisse möglich sind, sollte – wie früher – immer ein Komma gesetzt werden: Ich rate, ihm zu helfen (gegenüber: Ich rate ihm, zu helfen). In allen anderen Fällen kann man ein Komma setzen, um die Gliederung des Satzes deutlich zu machen.
http://www.duden.de/deutsche_sprache/sprachwissen/rechtschre...
agree |
Johanna Timm, PhD
: http://www.neue-rechtschreibung.de/regelwerk.pdf S.82
9 mins
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agree |
Nicole Schnell
41 mins
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David Hollywood
2 hrs
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Ingo Dierkschnieder
7 hrs
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Jutta Scherer
: definitiv!
7 hrs
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Zea_Mays
8 hrs
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agree |
Geneviève von Levetzow
8 hrs
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Gabriele Kursawe
8 hrs
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Rolf Keiser
: Die Antwort ist reichlich dokumentiert!
8 hrs
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Sonja Stankowski
8 hrs
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Kay Barbara
8 hrs
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Dr. Derk von Moock
9 hrs
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Steffen Walter
9 hrs
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agree |
Susanne Rosenberg
9 hrs
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agree |
Sonja Köppen
: Finalsatz. Komma war, ist und bleibt erforderlich
10 hrs
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Werner Walther
11 hrs
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MMUlr
: Schöne Einigkeit! :-)
17 hrs
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agree |
Anja C.
20 hrs
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agree |
Nicole Y. Adams, M.A.
2 days 1 hr
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Yes, I think so
agree |
Werner Walther
12 hrs
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neutral |
Sonja Köppen
: The reason is not the two verbs but the subordinate clause (you wouldn't put a comma between "sehen und staunen" for example)
21 hrs
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Discussion
Der Sitz kann durch Hochheben bewegt und geschwenkt (gedreht?) werden.