Glossary entry

German term or phrase:

you

German answer:

du

Added to glossary by Klaus Urban
Sep 27, 2016 15:09
7 yrs ago
2 viewers *
German term

you

German Bus/Financial General / Conversation / Greetings / Letters
Ich überprüfe eine vorliegende Übersetzung einer umfangreichen Online-Schulung für die Finanzmitarbeiter eines großen Unternehmens.
Der Kunde wünscht ausdrücklich, dass nicht die Sie-Form, sondern die Du-Form verwendet wird.

Der Übersetzer hat mal "Du", mal "du" übersetzt.
M. E. geht das nicht. Nur: "Du" oder "du". Sind beide richtig und ich habe freie Wahl?
Oder ist nur "du" richtig?

Laut Duden besteht Wahlfreiheit in Briefen. Ist ein Online-Training einem Brief gleichzusetzen?

Kann jemand helfen?

Klaus
Change log

Sep 27, 2016 15:52: Steffen Walter changed "Field" from "Other" to "Bus/Financial"

Sep 27, 2016 17:47: writeaway changed "Language pair" from "English to German" to "German"

Sep 27, 2016 19:32: Thomas Pfann changed "Field (write-in)" from "E-Learning " to "(none)"

Votes to reclassify question as PRO/non-PRO:

Non-PRO (1): Edith Kelly

When entering new questions, KudoZ askers are given an opportunity* to classify the difficulty of their questions as 'easy' or 'pro'. If you feel a question marked 'easy' should actually be marked 'pro', and if you have earned more than 20 KudoZ points, you can click the "Vote PRO" button to recommend that change.

How to tell the difference between "easy" and "pro" questions:

An easy question is one that any bilingual person would be able to answer correctly. (Or in the case of monolingual questions, an easy question is one that any native speaker of the language would be able to answer correctly.)

A pro question is anything else... in other words, any question that requires knowledge or skills that are specialized (even slightly).

Another way to think of the difficulty levels is this: an easy question is one that deals with everyday conversation. A pro question is anything else.

When deciding between easy and pro, err on the side of pro. Most questions will be pro.

* Note: non-member askers are not given the option of entering 'pro' questions; the only way for their questions to be classified as 'pro' is for a ProZ.com member or members to re-classify it.

Discussion

Klaus Urban (asker) Oct 2, 2016:
Zusatzinformation Habe auf meine Bitte um Rückfrage beim Kunden leider keine Antwort erhalten. Aber: Der Kunde hat bei einer früheren Übersetzung, bei der einheitlich "Du" verwendet wurde, selbst Korrekturen vorgenommen, und dabei mal "du" und mal "Du" verwendet! Offensichtlich ist diese Frage dem Kunden völlig egal.
Peter Eckschmidt MD Sep 28, 2016:
Manchmal kann ich wirklich nicht anders als mich wundern, wie viele Aspekte noch – neben dem schlichten, gesunden Menschenverstand – in den Vordergrund dringen wollen. Diese Frage ist nicht mit "neuer theutscher Rechtschreibung" oder komplexen mentalen Konstruktionen/Konstriktionen zu lösen, sondern mit einfacher, höchst menschlicher Psychologie (s. meinen ersten Kommentar). Damit will ich sagen: Es ist nicht einfach nur eine formelle Frage, sondern: Welche Wirkung auf mein Gegenüber will ich erreichen? Denn wenn der Kunde schon diesen Wunsch äußert (s. ursprüngliche Fragestellung), dann erwartet er die gleiche Sensibilität auch in der Übersetzung. Darum geht es doch eigentlich, oder?
Klaus Urban (asker) Sep 28, 2016:
Zusatzinformation Ich habe inzwischen beim Kunden zurückgefragt, aber noch keine Antwort erhalten.
Björn Vrooman Sep 28, 2016:
PS @Klaus My partner's coursebook for the Integrationskurs says "Sie" all the way through. What I was wondering: Does the customer not have any guideline on this? If you could get a hold of some other course material for this client, you'd probably see what they use. That's still your best bet.

If you can't, I'd agree with Rolf that you should not capitalize it here. In any case, it's quite an "impersonal" way to communicate, so I don't see what you'd gain by using a capitalized "Du."
David Hollywood Sep 28, 2016:
kannst mir sagen was du/Du willst
David Hollywood Sep 28, 2016:
Sie ist Sie und du ist du
David Hollywood Sep 28, 2016:
ich bleibe beim "du"
Björn Vrooman Sep 27, 2016:
Fun fact @Klaus "Seit der Orthografiereform im Jahr 1998 galt folgende Regel, die bei vielen Schreibenden auf Ablehnung stieß: Die Anredepronomen du und ihr mussten ebenso wie ihre zugehörigen Possessivpronomen dein und euer nunmehr auch in Briefen, Widmungen, oder Fragebögen kleingeschrieben werden. Kritiker argumentierten, dass sie durch die Großschreibung der vertraulichen Anredepronomen und ihrer Possessivpronomen den Personen, die sie duzen, denselben Respekt entgegenbringen möchten wie denen, die sie siezen. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat die umstrittene Regel überarbeitet."
http://www.abzv.de/Newsletter/Download-Services/Gross-und-Kl...

Corroborated here:
http://faql.de/rechtschreibung.html

Reasoning is odd, though, in my opinion. Used to be around lawyers a lot - it tended to be on first-name basis but "Sie." I still remember this here:
"der höhere sagt zu dem niedrigern du, der gutsherr zu dem bauern, zumal wo noch leibeigenschaft besteht. der geringere gebraucht in der antwort den pl. in einigen ländern werden die vasallen in den fürstlichen rescripten du angeredet,"
http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lem...
Rolf Keller Sep 27, 2016:
Duden Band 9:
"Die Anredepronomen du, ihr und die entsprechenden Possessive dein, euer werden kleingeschrieben. In Briefen, E-Mails und SMS ist sowohl die Groß- als auch die Kleinschreibung korrekt (Ich danke Dir / dir für Deinen / deinen lieben Brief! Wie geht es Euch / euch?) Für Fragebogen (z. B. bei schriftlich fixierten Prüfungsfragen) gilt dies nicht; hier schreibt man du, dein usw. wie sonst klein."

Die Frage "Ist es einem Brief gleichzusetzen oder nicht?" ist kein zielführender Denkansatz.

Die Preisfrage lautet: Mit welcher Schreibweise verletzt man keine der obigen Regeln? Die Antwort: mit "du". Und schon kann man fröhlich weiterarbeiten, ohne unnötig grübeln zu müssen. :-)

Falls die Mehrzahl der Leser der Übersetzung anderer Meinung sein sollte, dann kann man das ohnehin nicht herausfinden, weder durch Nachdenken, noch durch Befragen anderer Leute.
Eckart Jurk Sep 27, 2016:
@ Christian: Die Frage Sie/Du/du ist in Deutschland sehr im Flusse, eine Bewertung auch von verschiedenen Faktoren abhängig, letztlich auch dem Gefühl. Ein nicht deutschsprachiger, nicht in Deutschland lebender (!) Kunde ist da völlig überfordert.
Wir sehen ja schon hier, wie vielfältig die Meinungen sind. Ich denke nach wie vor, dass du hier die passende Form ist.
Silke Walter Sep 27, 2016:
Es geht m.E. eher um die Art, wie die Ansprache erfolgt. Und das hängt natürlich auch vom Unternehmen ab. Wenn es ein eher konservatives ist, ist "Du" durchaus noch üblich. Aber ja, die Rücksprache ist durchaus sinnvoll.
Christian Werner-Meier Sep 27, 2016:
du ist eine wichtige Frage die zusammen mit dem Kunden geklärt werden sollte. Ich finde, Du hat seine Berechtigung, wenn man sich wirklich an eine ganz bestimmte Person wendet. In diesem Kontext ist du eigentlich eine Umschreibung für "man"- bzw. Passivkonstruktionen. Hinzu kommt, dass die Großschreibung bei bestimmten Textsorten dann Dein, Euer nach sich zieht, was letztendlich eher den Lesefluss stört. Für mich ist also schon ein Rundbrief kein Brief mehr in dieser Hinsicht.
Eckart Jurk Sep 27, 2016:
Da kann man sicher trefflich drüber streiten. Ich würde eine Online-Schulung nicht in die Kategorie "(persönlicher) Brief" einordnen, also du. Zudem scheint mir Du auch schon einwenig antiquiert

Responses

+3
42 mins
Selected

du

Ist eindeutig meine Praxis in solchen Fällen. Es handelt sich um das nicht formale "du" im vertrauten Gesprächsstil. Heute sind die Grenzen selbst in der brieflichen Anrede verwaschen und das "Du" wird immer seltener.
Dass es in diesem Fall unangebracht ist, erscheint mir sicher, insbesondere wenn es um eine sich immer wiederholende "kolloquiale" Anrede geht, die ja eine Einbeziehung des Angeredeten bewirken soll.

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Note added at 45 mins (2016-09-27 15:54:37 GMT)
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und natürlich hat Silke Recht - einheitlich ist die Voraussetzung
Note from asker:
Danke!
Peer comment(s):

agree Danik 2014 : Nicht formale Anrede heutzutage klein.
1 hr
Genau
agree Thomas Pfann : auf jeden Fall
3 hrs
Danke Thomas!
agree Eckart Jurk
15 hrs
Danke!
Something went wrong...
4 KudoZ points awarded for this answer. Comment: "Danke an alle, auch für die aufschlussreiche Diskussion!"
+2
3 mins

Du/du

Man kann es bei der schriftlichen Anrede als "Du" verwenden, ansonsten ist es "du". Und dann natürlich einheitlich.
Note from asker:
Danke!
Peer comment(s):

agree Henk Sanderson
2 hrs
agree Eckart Jurk
16 hrs
Something went wrong...
6 mins

Du

Du - Großschreibung in allen Textformen, in denen der Autor selbst den Leser persönlich anredet

Allgemein gilt: In allen Textformen, in denen der Autor selbst den Leser persönlich anredet, kann man du/Du und die genannten Wörter großschreiben. Das gilt dann zum Beispiel für Zettelmitteilungen in WGs („Katinka, du/Du wirst durchaus nicht gedisst, wenn du/Du auch mal den Müll runterbringst“), Bemerkungen von Lehrern in den Heften ihrer Schüler („Da hattest du/Du wirklich einen ganz tollen Einfall, Steffi“) und, und, und. In all diesen Fällen empfehlen wir übrigens die Großschreibung.


Groß- oder Kleinschreibung von „du/Du“ und „ihr/Ihr“
In der Regel werden die Formen des Anredepronomens du kleingeschrieben, ebenso dann auch die der Mehrzahl ihr. Die Kleinschreibung gilt darüber hinaus auch für die Formen der Possessivpronomen dein, euer und auch für deinesgleichen, deinerseits usw.
In Briefen (auch auf Ansichtskarten u. Ä.), E-Mails und SMS kann man allerdings auch großschreiben: „Liebe Elly, wir wünschen dir/Dir viel Erfolg in deinem/Deinem neuen Amt als Vorsitzende des Bachvereins und euch/Euch allen viele renaturierte Bäche voller überbordend lebensfroher Bachflohkrebse.“ ***Allgemein gilt: In allen Textformen, in denen der Autor selbst den Leser persönlich anredet, kann man du/Du und die genannten Wörter großschreiben. Das gilt dann zum Beispiel für Zettelmitteilungen in WGs („Katinka, du/Du wirst durchaus nicht gedisst, wenn du/Du auch mal den Müll runterbringst“), Bemerkungen von Lehrern in den Heften ihrer Schüler („Da hattest du/Du wirklich einen ganz tollen Einfall, Steffi“) und, und, und. In all diesen Fällen empfehlen wir übrigens die Großschreibung.***
Umgekehrt heißt dies aber auch: In der wörtlichen Rede (etwa in Erzählungen oder Romanen) werden du und die anderen genannten Wörter nie großgeschrieben, da ja hier der Autor nicht den Leser anredet: „Ach, du bist gut integriert, lachte Moira, ich meine, du passt gut in die Landschaft“ (Sylvie Schenk: Der Gesang der Haut). Nicht großgeschrieben wird auch in Werbeanzeigen bzw. -plakaten, Editorials von Jugendzeitschriften oder in Fragebogen (z. B. bei schriftlich fixierten Prüfungsfragen), da es sich hier jeweils nicht um eine persönliche Anrede handelt.
http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/gross-oder-k...
Note from asker:
Danke, Cristina!
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